Symphonie Nr. 5 (Symphonie concertante)

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t1 Konzertführer
Karl Amadeus Hartmann
Symphonie Nr. 5 (Symphonie concertante)

Die Substanz dieses Werkes, das 1950 seine definitive Gestalt bekam, stammt aus einem Concerto für Solotrompete und Bläserkammerorchester von 1932, das 1948/49 bereits einmal zu einem Konzert für Bläserensemble, Kontrabässe und zwei Solotrompeten umgearbeitet worden war. Hartmann verzichtet in dieser Symphonie auf Violinen, Bratschen, Hörner und Schlagzeug. Die Konzentration auf den distanziert-spröden Bläserklang erscheint wie eine Abkehr vom sonst geübten Expressionismus. Die Musik ist ungewohnt spielerisch-heiter, gelöst; sie mutet neoklassizistisch an. Die Form ist knapper und übersichtlicher als in den anderen Symphonien. Das dreisätzige Werk beginnt mit einer ‚Toccata‘. Ihr folgt ein mit Melodie überschriebener langsamer Satz. Den Abschluss bildet ein ‚Rondo‘, das ursprünglich treffender Quod libet hieß. Den Mittelsatz überschrieb Hartmann wegen der unüberhörbaren Anklänge mit Hommage a Strawinsky.
Egon Voss

© Csampai / Holland: Der Konzertführer. Rowohlt Verlag.