Symphonie Nr. 3

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t1 Konzertführer
Karl Amadeus Hartmann
Symphonie Nr. 3

Dieses Werk, das 1948/49 fertiggestellt wurde, geht in seiner Substanz auf eine Sinfonia tragica von 1940 und eine Symphonie mit dem Titel Klagegesang von 1944 zurück. Es ist behauptet worden, in diesem Werk stehe Hartmann wie in keinem zweiten Alban Berg nahe. Bedeutsamer erscheint die Verwandtschaft zum Ton Gustav Mahlers, auf den stellenweise geradezu angespielt wird. Die langsame Einleitung des ersten Teils, ein Fugatosatz für Streichinstrumente, die solistisch beginnen, ist ein anschauliches Beispiel für die Integration von Kammermusik in die Symphonie. Der Einleitung folgt ein Allegro mit dem Untertitel
Virtuose Fuge; der polyphone Satz löst sich im Verlauf jedoch zunehmend in Homophonie auf, die Fuge wird vom Temperament der Musik überrollt. Den zweiten Teil der Symphonie bildet ein Adagio nach dem Muster der zweiten Symphonie; kennzeichnend für seinen Charakter ist die Überschrift Misterioso quasi Lamento über einem Abschnitt, der zweimal, wie ein Rahmen des Ganzen, auftritt.
Egon Voss

© Csampai / Holland: Der Konzertführer. Rowohlt Verlag.