Nikolai Rimsky-Korsakows symphonische Dichtung Scheherazade erfreut sich reger Beliebtheit im Konzertleben: opulent, melodiös, schwelgerisch, einen hauch melancholisch und dramatisch – das sind perfekte Zutaten. Man hört dieser Musik die Färbung der russischen Symphonik an – und gleichzeitig werden hier (stereotype) Bilder des Exotisch-Orientalischen gezeichnet; ein Kolorit, das zur Entstehungszeit in Russland höchst populär war. Doch lässt man diese problematischen kulturellen Frage für den Moment beiseite, ist es eine leidenschaftliche, farbenfrohe Musik, die Rimsky-Korsakows Stil ausmacht. Der junge österreichische Geiger Emmanuel Tjeknavorian leitet hier das Tonkünstler-Orchester als Dirigent und scheut sich nicht vor einer großen Ladung Pathos, die diese Musik durchaus auch verträgt. Konzertmeister Kirill Maximov lässt Scheherazade als Tyrannen-besänftige Geschichtenerzählerin an der Sologeige musikalisch leben.
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