Ist das Komponieren hier zum Selbstzweck geworden, wie ein berühmter Konzertführer urteilt? Strauss' Alpensymphonie ist ein Monument, eine Riesenpartitur mit gigantischem Orchesterapparat, 125 Musiker:innen inklusive Orgel. Bei diesen gigantischen Ausmaßen bleibt das Feine und Raffinierte vielleicht etwas auf der Strecke, doch dieses Werk hat unbestritten eine überwältigungsästhetische Wirkung auf die meisten Hörer:innen. Das kann man gut oder schlecht finden, spannend ist das Werk allemal. Es beschreibt sehr plastisch den Auf- und Abstieg in den bayerischen Alpen, mit allerlei obskuren Momenten, strahlender Schönheit und blechbläserischer Gigantomanie, wenn einen der Ausblick mal wieder übermannt; die Programmatik ist hier ganz klar. Fabio Luisi lässt sich auf Großes ein und animiert das Tonkünstler-Orchester zu Schmalz und Schwelgerischem, aber diese Musik darf das.
I. Nacht
II. Sonnenaufgang
III. Der Anstieg
IV. Eintritt in den Wald
V. Wanderung neben dem Bache
VI. Am Wasserfall
VII. Erscheinung
VIII. Auf blumigen Wiesen
IX. Auf der Alm
X. Durch Dickicht und Gestrüpp auf Irrwegen
XI. Auf dem Gletscher
XII. Gefahrvolle Augenblicke
XIII. Auf dem Gipfel
XIV. Vision
XV. Nebel steigen auf
XVI. Die Sonne verdüstert sich allmählich
XVII. Elegie
XVIII. Stille vor dem Sturm
XIX. Gewitter und Sturm, Abstieg
XX. Sonnenuntergang
XXI. Ausklang
XXII. Nacht
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