Mit Prélude, Choral et Fuge veröffentlichte Franck 1884 seine erste Komposition für Klavier, nachdem er bereits unzählige Werke für Orgel geschrieben hatte. Ähnlich wie bei Schostakowitsch, dessen späte Klavierstücke von einem orchestralen Sound bestimmt waren, spürt man auch hier den Fokus auf Francks Hauptinstrument in der Kompositionsweise. Strukturell orientiert er sich an Bachs Orgelpräludien und -fugen, die auch bei dem barocken Meister hin und wieder durch einen langsamen Mittelsatz erweitert wurden. Die Préludes von Debussy, übrigens ein Schüler Francks, knüpfen nur äußerlich an die Tradition von Bach, Chopin & Co. an und pflegen ihren ganz eigenen, impressionistischen Charakter. Yu Kosuge präsentiert eine Selektion aus den beiden jeweils 12-teiligen Zyklen, bevor sie sich im zweiten Teil des Konzerts mit Beethovens Pathétique und Schuberts Wandererfantasie in die Welt der virtuosen Klassik stürzt. Ein Recital der Extraklasse!
Aufgenommen am 21. Januar 2022.
I. Le vent dans la plaine
II. Ce qu’a vu le do’ouest
III. La cathédrale engloutie
IV. Brouillards
V. Feux d’artifice
I. Grave/Allegro di molto e con brio
II. Adagio cantabile
III. Rondo Allegro
I. Allegro con fuoco ma non troppo
II. Adagio
III. Presto
IV. Allegro
Weiterführende Links
Franck: Prélude, Choral et Fugue h-Moll
Debussy: Préludes
Schubert: Wandererfantasie C-Dur D 760