Aus dem Münchener Gasteig gibt es zwei Symphonien klassischer Tradition: Mendelssohns erste, Mozarts letzte. Die „Jupiter“-Symphonie prunkt auf mit Superlativen, kunstvoller Kontrapunktik und symphonischer Farbenpracht. Sein Opus 11 schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy 1824, mit fünfzehn Jahren – es ist genau genommen nicht seine erste Symphonie, doch die erste in komplett symphonischer Besetzung, mit Holz- und Blechbläsern und Pauke, deshalb wird sie als erste gezählt. Im dritten Satz „Menuetto“ gibt es einen deutlichen Mozart-Bezug, zur vorletzten, der 40. Symphonie. Die Münchner Philharmoniker unter Andrés Orozco Estrada schaffen hier also einen Perspektivwechsel: Das Universalgenie Mozart schafft einen Höhepunkt klassisch symphonischer Formkunst, das Wunderkind Mendelssohn Bartholdy betrachtet eine längst von Beethoven, von Schubert weitergedachte Form in Retrospektive.
Weiterführende Links
Mozart: Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 "Jupiter"
Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 11