Wissarion Schebalins Streichquartett Nr. 1 entstand in seinem ersten Jahr als Kompositionsschüler am Moskauer Konservatorium. 1935 wurde er dort selbst Professor für Komposition, seit 1942 war er der Direktor des Konservatoriums. 1948 wurde er von einem Komitee der Sowjetunion mit anderen Komponisten als "Formalist" kritisiert – er verlor alle Ämter und musste sich als Dirigierlehrer für Militärmusik über Wasser halten. 1951 nahm er seine Professur jedoch wieder auf. Schebalin distanzierte sich von der Atonalität, ist aber von einer starken Chromatik geprägt und wenig greifbaren Themen – das macht es nicht immer leicht, der Musik zu folgen. Dennoch ist sie keineswegs leidenschaftslos – gerade in der Interpretation des Asasello Quartetts, die die Nuancen dieser streckenweise akademischen Musik herauszuarbeiten wissen.
Präsentiert von der In Situ Art Society.