Die beiden Schwestern zeigen mit viel Energie, weshalb sich dieses einsätzige Stück wunderbar als pianistischer Showcase eignet, das Schostakowitsch genau aus diesem Grund für die Klavierprüfung seines Sohnes Maxim schrieb.
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In diesem einsätzigen Stück findet man am ehesten den Ton früherer Ausgelassenheit und Lebensfreude, wenn auch aus einer anderen Situation. Schostakowitsch, im In- und Ausland inzwischen hoch angesehen, befand sich gleichwohl nahezu unter Berufsverbot – die meisten seiner Werke waren zur öffentlichen Aufführung gesperrt, neue – wie die 24 Präludien und Fugen op. 87 – wurden nur zögernd und nach endlosen Diskussionen freigegeben. Die Aufführung dieses Stücks konnte nun schwerlich verwehrt werden: Er komponierte es für die Aufnahmeprüfung seines Sohnes Maxim ins Konservatorium, der gleich ihm zunächst die Pianistenlaufbahn einschlagen wollte. Stilistisch hielt er sich freilich ‚bedeckt‘: Das Stück steht in friedlichem Dur und Moll, lässt Virtuosenkünste spielen, da es ja ein Prüfungsstück ist, und verstößt nirgends gegen den erwünschten, sozialistisch-realistischen Duktus und unterhaltsamen Optimismus, es sei denn, dass es ihn ein bisschen überzieht und ad absurdum führt.
Detlef Gojowy