Symphonie Nr. 2 (Adagio)

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t1 Konzertführer
Karl Amadeus Hartmann
Symphonie Nr. 2 (Adagio)

Dieses 1945/46 geschriebene einsätzige Werk ist das Paradigma des Hartmann‘schen Adagios. Langsam beginnend, steigert sich sein Tempo in zahlreichen Stufen stetig bis zum Allegro, das den Höhepunkt der Komposition bildet, um danach in umgekehrter Form wieder zum Anfangstempo zurückzukehren. Dem Auf und Ab des Tempos entspricht jenes der Dynamik und des emotionalen Gehalts. Bemerkenswert ist, dass die Folge von An- und Abschwellen gleichsam unabhängig vom Hauptthema verläuft, das durch Beschränkung auf Pentatonik, Pendeln zwischen den Tönen und Kreisen im Klang statischen Charakter hat und Entwicklung, wie sie einer Symphonie entspricht, nicht zulässt. Die Wiederkehr des Themas wirkt wie der Refrain in einem Rondo.
Egon Voss

© Csampai / Holland: Der Konzertführer. Rowohlt Verlag.