Fünfte Symphonie op. 50

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t1 Konzertführer
Carl Nielsen
Fünfte Symphonie op. 50

Dem Gedanken unter Vorbehalt Raum gewährt, dass Mahlers dritte Symphonie sein persönlichstes Werk sei, eröffnet sich die Parallele zur Person Nielsens und dessen fünfte Symphonie. Und wie jene ist diese in zwei Abteilungen organisiert, von denen die erste (Tempo giusto, Adagio) durchaus als Exposition zur zweiten (Presto, Andante poco tranquillo, Allegro) sich verhält. Die Schockwirkung der Geräuschkomponente erregte zur Zeit der Uraufführung (1922) sicherlich mehr Aufmerksamkeit als heutzutage; eher dagegen wird mit der zeitlichen Distanz zur Entstehung der Umstand Beachtung finden, dass neben impressionistischen Klangflächen der gesamte spätromantische Orchesterapparat auch perkussiv genutzt ist, sodass am Ende Melodik, Harmonik und Rhythmik zu einer höheren Einheit verschmolzen sind.
Norbert Bolin

© Csampai / Holland: Der Konzertführer. Rowohlt Verlag.