Johann Strauß (Sohn)

Geboren: Wien, Österreich | Gestorben: Wien, ÖsterreichBereits mit sechs Jahren die erste Walzerkomposition: 36 Takte sollte das Erstlingswerk umfassen, später veröffentlichte Strauß das Stück unter dem Titel Erster Gedanke. Als Junge studiert... Mehr lesen

Geboren: Wien, Österreich | Gestorben: Wien, Österreich

Bereits mit sechs Jahren die erste Walzerkomposition: 36 Takte sollte das Erstlingswerk umfassen, später veröffentlichte Strauß das Stück unter dem Titel Erster Gedanke. Als Junge studiert Strauß heimlich Violine beim Konzertmeister im Orchester von Johann Strauß-Vater, der selbst überaus erfolgreicher Musiker war, allerdings nichts von den musikalischen Träumereien des Sohnes wissen wollte. Bankier sollte der junge Johann werden, der sich wiederum nicht von seinen eigenen Wünschen abbringen ließ. Mit 19 Jahren gründet Strauss ein Orchester, mit dem er zum größten Rivalen des eigenen Vaters werden sollte. Mit der Übernahme der väterlichen Kapelle nach dessen Tod 1849 nimmt die Karriere dann nochmals Aufschwung. Die Position in Wien war endgültig gefestigt – doch nicht nur dort: 1872 reist Strauß nach Boston zum Internationalen Friedensjubiläum, dirigiert hier in einem wahren Monsterkonzert (800 Musiker*innen umfasste sein Orchester!) unter anderem An der schönen blauen Donau. Seine Werke symbolisieren das gold-glänzende Zeitalter von Wien, das letzte Aufbäumen des Habsburgerreichs, bevor ethnische Konflikte und der Erste Weltkrieg es zerrissen. Strauß bleibt im Gedächtnis als „Walzerkönig“ – der Donauwalzer, Kaiserwalzer oder Lagunenwalzer sind nur wenige der über 500 Walzer, die Strauß komponierte. Sein Schaffen umfasst außerdem etwa zwanzig Operetten, Polkas und Märsche sowie ein Ballett und eine Oper. Bis heute ein musikalisches Wahrzeichen Österreichs, Inbegriff wienerischer Kultur. Seine Fledermaus fehlt in kaum einem Silvesterprogramm, nicht nur an der Staatsoper. (KK)