Wenn ein Komponist zum Begründer einer nationalen Musiktradition werden will, muss er mindestens ein Energiebündel sein – sollte man meinen. Bei Michail Ivanovič Glinka war das nicht der Fall. Vielleicht ist es nicht sehr nett, wenn eine Enzyklopädie ihn als „von Natur aus indolent und ohne Ehrgeiz“ charakterisiert, aber ein Wunderkind, dem der Weg in die Musik vorgezeichnet war, ist er bestimmt nicht gewesen: Erst mit zehn oder elf Jahren begann er überhaupt mit dem...