Es existiert kein Instrument, das sich der menschlichen Stimme vergleichen ließe, fand schon William Byrd. Ob uns ein Gesang anspricht oder nicht, ist meist schnell klar; aber schwer zu sagen, warum. Jürgen Kesting, takt1-Kolumnist und einer der international führenden Experten der Gesangskunst, führt hier in diesen „Flaschenposten“ in das kleine und große Einmaleins des Kunstgesangs ein. In loser Folge geht es ums Wesentliche: um technische Themen, um zentrale Werke, vor allem aber um große Sängerinnen und Sänger. Ihre Aufnahmen, nicht wenige mehr als hundert Jahre alt, sind Flaschenpost einer vergangenen Zeit, nicht selten lehrreich fürs Heute.
Der politische Wahn kann zu einer Ohnmacht führen. Kann dazu führen, dass die Kultur – verstanden als Einheit des künstlerischen Stiles in allen Lebensäußerungen eines Volkes – durch den Missbrauch der politischen Macht stigmatisiert werden kann. Nicht nur russische Künstlerinnen und Künstler haben das erlebt, sondern auch Werke der Kunst werden vor dem Hintergrund der Gräueltaten Putins unbedacht in eine Art von Sippenhaft genommen – wie beispielsweise jüngst Modest...