Der Pianist Igor Levit liebt die Gefahr – nicht nur bei seinen Grenzüberschreitungen in jene virtuosen Risiko-Bereiche, wo durch ihn das Klavier im Ausnahmezustand zu erleben ist, wie im vergangenen Jahr, als er bei den Salzburger Festspielen Beethovens Hammerklavier-Sonate spielte. Spielte? Nein, zu erleben war eine dämonische Darstellungsvirtuosität. Die zweite Gefahr liegt darin, dass der 32-Jährige gern und mutig – manchmal auch übermütig – seine Ansichten über die...