Es war in den 1970er Jahren, im „langen Sommer der Theorie“ (Philipp Felsch), als Europas Intellektuelle der Kraft eines Wurzelgeflechts verfielen: dem Rhizom. Die Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari beschrieben mit den Wucherungen des Rhizoms die vielfältigen Bezüge des postmodernen Wissens, das sich nicht mehr wie ein Baum darstellen ließ, sondern als ungeregeltes Wachstum in alle Richtungen. Deleuzes Freund, der Komponist Pierre Boulez, hatte das Rhizom in...