Sviatoslav Richter und Kirill Kondrashin in den frühen 60er Jahren beim London Symphony Orchestra: Sie spielen Franz Liszts zwei Klavierkonzerte mit selten erreichter Ausdrucksstärke. Das zweite Konzert etwa beginnen sie aus der absoluten Ruhe heraus und entwickeln daraus dann noch im ersten Satz eine solche Schroffheit, dass einem bang werden kann. Nicht nur Richter am Klavier begeistert mit starken Färbungen und feinen Nuancen – die Kontraste zwischen warmen, zerbrechlichen und eisigen Klängen sind bestaunenswert –, auch das London Symphony Orchestra unter Kondrashin hat das Werk verstanden und zeigt das an jeder Stelle. Hier wird ein Narrativ aufgebaut, dass nicht mehr loslässt, bis die Geschichte bis zum Ende erzählt ist.