Zwischen Kunstlied und französischem Chanson schaukeln die Lieder Poulencs ihre Hörer hin und her. Sophie Karthäuser hält die Schaukel in Bewegung, indem sie die Elemente der beiden Stilrichtungen kunstvoll bedienen kann und sie vor allem ganz selbstverständlich ineinander verflechtet. Ihre Vielseitigkeit wird zum Beispiel im Vergleich der Tracks zwei und drei deutlich: Während Karthäuser auf Track zwei sauber und klar in der schnellen, abgehackten Artikulation bleibt, spannt sie weite Melodiebögen auf dem dritten. Auch der Übergang von Sprechgesang zu Singstimme, den die Lieder Poulencs immer wieder fordern, gelingt ihr durchweg flüssig und natürlich.