Das letzte Werk der großartigen Dame Ethel Smyth in seiner Weltersteinspielung. „The Prison“ ist der Dialog eines unschuldig Gefangenen mit seiner Seele, verkörpert durch Bassbariton und Sopran, gebracht in die Form einer Symphonie mit Chor und Orchester, die sich anfühlt wie eine kurze Oper. Dunkel beginnt der Prolog, windet sich, fast wagnerhaft dicht, die Protagonist*innen treten auf, Dashon Burton und Sarah Brailey. Es wird dann wehmütig und zauberhaft, man hört ein bisschen Elgar und am Ende Hildegard von Bingen. Smyth, zunehmend ertaubt, begibt sich auf die Suche nach einem tiefen Seelenfrieden, einem Abschied von der Musik und auch von Henry Bennett Brewster, Librettist des Stücks und ein enger Freund, kürzlich verstorben. Experiential Chor und Orchester unter James Blachly leisten Pionierarbeit: Es braucht noch viel mehr solcher hochwertiger Einspielungen von Komponistinnen.
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