Schostakowitschs Klavierquintett sorgte für seine Rehabilitierung in der Sowjetunion – die "Prawda", die ihn kurz zuvor noch vernichtend kritisierte, lobte es nun voller Inbrunst. Das Belcea Quartet zeigt Schostakowitschs innere Zerrissenheit: Unterschwellig lodert eine unterdrückte Dramatik, ein melancholischer Ton erzählt zwischen den Zeilen mehr als "sozialistischen Realismus". Dabei setzt das Belcea Quartet auch im Streichquartett op. 73 auf eine angenehme Zurückhaltung und musikalische Durchleuchtung – zielstrebig, ohne Schmiere.