Selbstbewusst, wütend, virtuos und wirbelnd: Nathalie Stutzmanns Album Contralto kann man als Kampfansage an die Countertenor-Kollegen verstehen. Auf ihrem Album sammelt sie Arien für die tiefe Frauenstimme – und singt Repertoire, das von den damals großen Kastraten überstrahlt wurde und auch heute noch weitaus weniger bekannt ist. Dabei greift sie auf virtuose Koloratur-Arien, seelenvolle Leidensschilderungen und heitere Arien zurück und zeigt damit nicht nur die Vielfalt der oftmals weniger beachteten Alt-Stimme, sondern auch ihr unverwechselbares Können und ihren Willen, Affekt wahrhaft darzustellen. Stutzmann leitet ihr Ensemble dabei selbst und kitzelt auch ungewohnte, rohe Klänge aus dem Originalklang-Ensemble Orfeo 55 heraus – tiefschürfend, kantig und ganz und gar nicht zahm.
Weiterführende Links
Händel: Rinaldo HWV 7
Händel: Ariodante HWV 33