Michael Spyres

Baritenor

Letonja, Orchestre philharmonique de Strasbourg, Spyres
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Wer den amerikanischen Tenor Michael Spyres nur als sensationell eloquenten und höhensicheren Spezialisten für die stimmlichen Extrem-Anforderungen von Rossini & Co kennt, darf hier eine überraschende angewandte Forschungsarbeit in den baritonalen Sphären dieses Ausnahmesängers erleben. Spyres zieht für das Zwischenfach des "Baritenors" mit ausdrucksstarker Tiefe und ausgebauter Höhe eine gewagte Linie von Mozart über Donizetti, Spontini und Verdi zu Wagner (Lohengrins "Im fernen Land" auf französisch: eine andere Welt), Leoncavallo und Lehár zu einer späten Hommage an einen vergessenen Stimmtypus in Orffs "Carmina burana" und Korngolds "Glück, das mir verblieb". Klingt verrückt, beeindruckt aber, vielleicht bei Mozart noch weniger, je mehr man sich auf dieses ungewöhnliche Ausdrucksspektrum einlässt. – Spektakulär vielstimmig "Largo al factotum", das ist Zirkus, aber lustig. – Eine Welt liegt zwischen Spyres' Kunst und historischer Informiertheit und etwa dem überzuckerten Pralinenkasten schöner Stellen, mit dem Anna Netrebko gerade ihre Fans bedachte, ohne Sinn und Verstand für die Kunst der Oper. Man wähle!

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