Britten schrieb seine Cellosuiten für Rostropowitsch, beide waren langjährige Freunde. Das hört man der Musik an: Die Suiten sind auf Rostropowitschs Können abgestimmt, nahezu maßgeschneidert. Vor allem die dritte Suite ist die persönlichste, kreativste. Rostropowitsch hat nur die erste und zweite Suite aufnehmen können, Zeitdokumente. Jean-Guihen Queyras hat 1998 alle drei Suiten vorgelegt – und interpretiert sie geschmackvoll, impulsiv, mit einem grandios warmen und sonoren Celloton und einem feinsinnigen Gespür für Phrasierungen. In seiner Interpretation betont Queyras das musikalische Erbe, aus dem sie entstanden sind: Natürlich Bach. Die Aufnahmequalität ist dabei besonders hervorzuheben: Direkt, wenig hall, dafür vollkommen ausgewogen und warm.
Weiterführende Links
Britten: Cellosuite Nr. 1 G-Dur op. 72
Britten: Cellosuite Nr. 2 D-Dur op. 80