700 Jahre umspannt der amerikanische Pianist Jeremy Denk in gerade mal hundert Spielminuten, aufgeteilt auf 25 Tracks. Weil er alles, von de Machaut über Bach, Beethoven, Wagner bis hin zu Ligeti, auf dem selben, modernen Konzertflügel spielt, nähern sich all diese Musiken aus den verschiedensten Zeiten, Kulturen und Orten aneinander an. Das hat Kalkül, denn am Ende steht die Frage: Zählt das Alter von Musik eigentlich überhaupt irgendetwas? Spätestens wenn nach Ligeti noch einmal "Triste plaisir" von Gilles Binchois steht. In einem Interview sagte Denk zum Alter der Werke: Er stelle sich gerne vor, jedes Stück, das er spiele, sei erst gestern geschrieben worden.