In Prousts "Recherche du temps perdu" spielt eine Sonate des fiktiven Komponisten Vinteuil wiederkehrend ein Rolle als Leitmotiv. Eine "kleine Phrase" darin wird zum Symbol einer erwachenden Liebe. Proust schreibt so nuanciert über dieses rätselhafte Stück, dass immer wieder über ein reales Vorbild spekuliert wurde. Die russisch-französischen Schwestern Maria und Nathalia Milstein haben ein duftiges Programm solcher Vinteuil-Anwärter zusammengestellt. Die üblichste verdächtige Sonate für Violine und Klavier von César Franck haben sie ausgelassen. Dafür gibt es Saint-Saëns rauschende erste und Debussys späte Violinsonate, und das allerliebste "À Chloris" des Proust-Freunds Reynaldo Hahn, rührend transkribiert für Maria Milsteins feinen Geigenton.