Federico Colli interessiert sich herzlich wenig für historische Korrektheit. Für seine Bach-Interpretationen gräbt er tief in der Wunderkiste musikalischer Effekte und Möglichkeiten – keine Spur von vermeintlich spröder historisch-informierter Aufführungspraxis. So lässt er die D-Dur Partita von zärtesten Diskanttönen, flüsternden Pianissimi und ausgelassener Lebensfreude in allen möglichen Nuancen erklingen, die ein moderner Flügel hergibt. Den eher romantischen Zugang zu diesen barocken Klanggebäuden kann man schlecht finden – oder man lässt sich mitreißen von Collis musikalischem Film.
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