Als Arcangelo Corelli 1700 seine zwölf Sonaten für Violine und Continuo op. 5 veröffentlichte, war das eine kleine Revolution. Die Besetzung aus Soloinstrument und Continuo war ein Novum: Bis dahin war die Trio-Besetzung üblich. Seitdem wurde op. 5 häufig transkribiert und bearbeitet. Der Gambist Teodoro Baù hat ausgewählte Sonaten aus der Sammlung nun aus einer Transkription eingespielt, die in Paris gelagert wird. Für ihn ist es wesentlich, Musik zu spielen, die nicht originär für sein Instrument geschrieben wurde – es sei, als würde man eine bekannte Landschaft aus einem anderen Blickwinkel betrachten, schreibt er im Booklet zur CD. Zusammen mit dem Cembalisten Andrea Buccarella legt der Gambist eine spannende, intensive Betrachtungsweise dieser Musik vor, die in ihrer Harmonik häufig wundersam modern und vertraut wirkt. Neugier, Freude an der Geschwindigkeit dieser Musik und Detailverliebtheit machen dieses Album unbedingt hörenswert.